Eröffnung zweiter Kulturweg in Marktheidenfeld
Am Sonntag, 26. Oktober, wurde der zweite Kulturweg in Marktheidenfeld unter großem Zuspruch der Bevölkerung eröffnet. Der landschaftlich abwechslungsreiche Rundweg trägt den Titel „Rücken an Rücken“ und führt auf neun Kilometern durch die Stadtteile Glasofen und Marienbrunn, vorbei an interessanten Naturdenkmälern, archäologischen Zeugnissen und Sehenswürdigkeiten, durch Ortschaften, über Felder und Wiesen, durch Forst und Wald.
Die Eröffnung begann mit einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst, zelebriert vom evangelischen Pfarrer Felix Breitling und Dekan Hermann Becker von katholischer Seite in der Christuskirche Glasofen.
Im Anschluss daran begrüßte Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder die zahlreichen Gäste im Bürgerhaus Glasofen, darunter den überörtlichen Projektleiter Dr. Gerrit Himmelsbach und den Leiter der Projektgruppe vor Ort, Dr. Leonhard Scherg. Schmidt-Neder bedankte sich bei den Initiatoren und allen Beteiligten für die Mitarbeit. „Mit Feuereifer dabei waren aus Marienbrunn die früheren Ortssprecher Reinhild Waltert und Gottfried Schreiner, unterstützt von Michael Ertl und Nicole Miltenberger. Die Wegbereiter aus Glasofen sind Ruth Haag, Heinz Matschiner, Michael Müller, Rudi Schäfer und Wolfram Werner. Große Unterstützung durch Übernahme der Verwaltungsarbeit leistete von der Stadtverwaltung Nicole Jeßberger.“ Sie dankte weiterhin den Mitarbeitern des Bauhofes unter Leitung von Herrn Thorsten Preis, den Organisatoren der Veranstaltung sowie den Sponsoren. Für die Übersetzung der Texte auf Flyer und Tafel ins Englische bzw. Französische dankte sie Andrea Braun und Heribert Felbinger.
Dr. Leonhard Scherg führte aus, dass nach dem ersten Kulturweg mit dem Titel „Alte Wege durch die Grafschaft“, der von Altfelfd über Michelrieth und Oberwittbach zurück nach Altfeld führt, nun der zweite Weg entstanden ist. Der einprägsame Titel „Rücken an Rücken“ veranschaulicht beispielsweise die Unterschiede der beiden beteiligten Orte Glasofen und Marienbrunn, die vor allem kirchengeschichtlich evangelisch auf der einen und katholisch auf der anderen Seite geprägt sind. Der verbindende Kulturweg bietet nun die Möglichkeit, auch vieles Gemeinsame zu entdecken und zu pflegen. Scherg führte weiter aus, dass bald der dritte Kulturweg Marktheidenfeld mit dem Stadtteil Zimmern angegangen werden soll.
Dr. Himmelsbach dankte in seiner kurzen Ansprache allen Akteuren vor Ort. Ein Kulturweg ist eine Möglichkeit, das örtliche soziale Netzwerk zu stärken. Gleichzeitig sei ein Mentor vor Ort unabdingbar, der in idealer Weise in der Person Dr. Scherg zu finden sei. Als Drittes werde der Wert der Heimat durch einen Kulturweg gestärkt.
Nach leckerem Mittagessen und einer Tanzeinlage der Grafschaftstrachtengruppe Glasofen startete die erste Begehung des Kulturwegs. Die sieben Tafeln des Weges wurden dabei anschaulich von Mitgliedern der Arbeitsgruppe erläutert. Im Bürgerhaus Marienbrunn erwarteten die Wanderer hausgemachte Kuchen und Kaffee sowie ein herzhaftes Vesper.
Die Streckenführung: Start und Ziel ist das Bürgerhaus in Glasofen. Von dort führt der Weg durch Glasofen, an der Christuskirche vorbei zum Köhlerplatz. Von dort läuft man auf den ehemaligen Landhag zu, dann durch den Wald an der Gemarkungsgrenze zu Esselbach und hinunter ins Glasbachtal. Nach der Überquerung der Staatsstraße verläuft der Weg mit großartigem Weitblick den Waldrand entlang bis zu den „Drei Eichen“ und dann hinein nach Marienbrunn. Über die Marienbrunner „Vorstadt“ geht es zurück nach Glasofen.
Folgende Informationstafeln sind aufgestellt: Tafel 1: Europäischer Kulturweg Marktheidenfeld II Glasofen und Marienbrunn – Rücken an Rücken (Starttafel am Bürgerhaus Glasofen mit allgemeinen Infos über den Kulturweg); Tafel 2: Glasofen – Dorf- und Kirchengeschichte; Tafel 3: Am Köhlerplatz – Waldrodung, Holzkohle und Golfplatz; Tafel 4: Landhag, Kirchenweg und Eichenfürst – Von Grenzen und Übungsbomben; Tafel 5: Panoramablick und Kulturlandschaft – Waldbewirtschaftung, Steinbruch und Weinbau; Tafel 6: Drei Eichen – Trauberg, Russenlücke und Lauterhof; Tafel 7: Marienbrunn – Dorf- und Kirchengeschichte.
Das Projekt Kulturweg II startete im Sommer 2013 auf Initiative von Dr. Gerrit Himmelsbach vom Archäologischen Spessart-Projekt. Nach der Informationsveranstaltung bildete sich eine Arbeitsgruppe mit interessierten Bürgern der Stadtteile Glasofen und Marienbrunn sowie den Sprechern Altbürgermeister Leonhard Scherg und Nicole Jeßberger von der Touristinformation.
<< Zurück zur Übersicht