Ab 18. März: "Unter der Oberfläche" im Franck-Haus
Ab Samstag, 18. März 2017 sind im Ausstellungsbereich des Franck-Hauses die Exponate von Anja Jung aus Lohr sowie Rainer Kuhn aus Wernfeld zu sehen.
Die sinnlichen Zeichnungen und kraftvollen Gemälde von Anja Jung ergeben dabei eine starke Symbiose mit den Skulpturen und Kleinplastiken von Rainer Kuhn. Diese zeichnen sich durch überzeugende Schlichtheit aus. Steine und Hölzer erzählen von Spannungen und Konflikten, aber auch von Innigkeit und Schönheit. Anja Jungs Themen sind ähnlich: Was kann ein Gesicht ausdrücken oder auch nur die Haltung des Körpers? Welche Tiefen und Abgründe lässt das Sichtbare erahnen? Wo die Malerin bewusst mit der Linie arbeitet, setzt der Bildhauer überlegt Kanten in Szene, um die Wirkung von Licht und Schatten zu verstärken. Strukturen, Kontraste, Oberflächen, Schattierungen - beide Künstler haben ihre eigenen Mittel und Wege, um anzudeuten, was sich unter ihrer Oberfläche befindet.
Anja Jung wurde als Fünfzehnjährige Mitglied des Osterzgebirgischen Kunstvereins. Hier machte sie sich mit den Grundtechniken der Ölmalerei und der Arbeit mit Tusche, Kreide, Kohle und Graphit vertraut. Es wurden Stilleben, Landschaften und Portraits erarbeitet. Vor allem aber das regelmäßige Aktzeichnen nach Modell prägte sie und schuf die Grundlage für ihr Hauptthema: Mensch und Akt. 2012 bis 2014 fand Anja Jung im Gemeinschaftsatelier „Treffpunkt Kunst“ in Gemünden am Main mit vier weiteren Künstlern geeignete Räumlichkeiten, um großformatig arbeiten zu können. Außerdem zeichnet sie nach wie vor regelmäßig nach Aktmodellen und setzt ihre Skizzen zeitnah in Malereien um. Seit Februar 2015 arbeitet sie in ihrem eigenen Atelier in Gemünden / Wernfeld, wo sie sich nun zusätzlich auch plastischen Arbeiten (Collagen, Reliefs und Skulpturen) widmet.
Die Kleinplastiken und Skulpturen von Rainer Kuhn zeichnen sich durch ihre Schlichtheit aus. Vor allem die Darstellungen menschlicher Körper sind feinsinnig reduziert. Mit überlegt herausgearbeiteten Kanten setzt der Bildhauer Linien in Szene und verstärkt somit die Wirkung von Licht und Schatten auf den Objekten. Paare sind ein häufiges Thema der künstlerischen Arbeiten. Auch hier verzichtet Kuhn bewusst auf zu viele Details, um den Blick auf die Gesamtwirkung der miteinander in Beziehung stehenden Figuren zu lenken.
Die Werke der beiden Künstler im Ausstellungsbereich des Franck-Hauses sind bis Sonntag, 1. Mai 2017 zu sehen. Der Eintritt ist frei.
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