vhs unterstützt über 120 Geflüchtete
„Gemeinsam“ lautet das aktuelle Motto der städtischen Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld, das auf dem Titelbild des aktuellen Programmhefts abgedruckt ist. „Gemeinsam“ ist auch ein guter Überbegriff für die Ziele der rund 120 geflüchteten Menschen, die dort aktuell in sieben Integrations- und Berufssprachkursen unterrichtet werden.
„In unseren Integrationskursen werden je nach Herkunft das lateinische Alphabet und unsere Schriftsprache, die Sprache Deutsch mit dem Abschluss B1 oder ein auf den Beruf bezogenes Vokabular mit dem Abschluss B2 erlernt“, erläutert vhs-Leiterin Sabine Banuelos. Schwierig sei dabei für die vhs auch, dass viele der zwischenzeitlich in Marktheidenfeld untergebrachten Geflüchteten nach einigen Wochen oder Monaten in andere Städte weiter verlegt werden. „Wenn sich eine Klasse gerade gefunden hat und dann auseinandergerissen wird, ist das sehr schade“, berichtet Kursleiterin Svetlana Demidovich von ihren Erfahrungen. Dass aktuell Menschen aus über zehn Nationen in der vhs gemeinsam Deutsch erlernen, empfindet sie dagegen als bereichernd, denn „Gemeinsamkeiten können wir hier bei allen Geflüchteten sehr schnell herausarbeiten“.
Herausfordernd gestaltet sich die Unterstützung der geflüchteten Menschen bei allen von ihnen gestellten Fragen zu ihrer Zukunft. „Hier können wir leider nur bedingt helfen und vermitteln unsere Teilnehmenden meist an die Anlaufstellen der Caritas, des Paritätischen oder die zuständigen Behörden weiter“, so Demidovich.
Das Bürgerbüro der Stadt Marktheidenfeld ist eine solche Behörde. Dort hatte man die Aufgabe, die Anmeldung der seit 2023 etwa 500 geflüchteten Menschen vorzunehmen, die in den beiden Gemeinschaftsunterkünften Marktheidenfelds untergebracht sind oder waren. „Beim Erfassen der Daten haben wir inzwischen eine gewisse Routine“, erläutert die Leiterin des Bürgerbüros Julia Balzar. Neben etwas Englisch hilft hier auch eine Sprach-App auf dem Smartphone, um die benötigten Angaben einzuholen.
„Das Bürgerbüro ist durch die Erfassung stark ausgelastet, konnte die Arbeit mit viel Einsatz bisher aber bewältigen“, betont Marktheidenfelds Erster Bürgermeister Thomas Stamm. „Zudem versuchen wir, bei der beruflichen Integration zu unterstützen“, erläutert das Stadtoberhaupt. So gebe es für einige Geflüchtete die Möglichkeit, beim städtischen Bauhof im Team der Grünkolonne mitzuarbeiten und die Stadt bei der Pflege der Grünanlagen zu unterstützen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Beitrag dazu leisten konnten, zwischenzeitlich einen geflüchteten Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“, fasst Stamm das erfolgreiche Engagement der Stadtverwaltung zusammen. „Mein Dank gilt ganz besonders allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement den geflüchteten Menschen helfen und so die bis heute an uns als Stadt gestellten Anforderungen erfüllen konnten“, unterstreicht Stamm.
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